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Austausch, Vorträge und ein „Markt der Möglichkeiten“: Gesundheitstag bot Impulse für Betriebe und Mitarbeiter

12. März 2025

Körperliche Fitness, psychisches Wohlbefinden, Inklusion oder die Vereinbarkeit von Beruf und
Pflege – das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) hat viele Facetten. Es kommt darauf an,
unternehmensinterne Strukturen und Prozesse so zu gestalten und zu lenken, dass der Arbeitgeber und
seine Beschäftigten gleichermaßen profitieren. Wie wichtig dieses Thema gerade vor dem Hintergrund
des demografischen Wandels und des damit einhergehenden höheren Durchschnittsalters der
Mitarbeiter ist, zeigte der Gesundheitstag in der IHK Siegen. Rund 80 Teilnehmer folgten der
Einladung des Arbeitskreises Demografie und sammelten Eindrücke und Inspiration rund um
gesundheitsrelevante Themen.
„In Zeiten des Fachkräftemangels ist es für Firmen bedeutsamer denn je, die Gesundheit der
Belegschaft im Blick zu behalten. Nicht nur, weil jeder Krankheitstag für den Betrieb einen Verlust
bedeutet“, unterstrich IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Thilo Pahl in seiner Begrüßung. Maßnahmen der
Gesundheitsförderung erhöhten die Motivation der Beschäftigten und ihre Bindung an den Betrieb –
und sie seien ein großer Pluspunkt bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter.
Der Gesundheitstag bot neben spannenden Vorträgen die Gelegenheit, über den „Markt der
Möglichkeiten“ praktische Einblicke zu gewinnen. Ursula Zumbrock (Einheitliche Ansprechstelle für
Arbeitgeber) zeigte beispielsweise auf, wie Arbeitgeber in Fragen der Inklusion vorankommen können.
Das Mittelstand-Digital Zentrum Ländliche Regionen stellte die Möglichkeiten einer Gesundheits-App
dar, die AOK informierte zu allgemeinen Gesundheitsthemen und die iGuS – Gesund im Beruf GmbH
offenbarte den Nutzen ihrer Gesundheits- und Sozialhotline für Mitarbeiter und deren Familien.

Nora Johanna Schüth vom Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa) präsentierte einen
Alterssimulationsanzug. Dieser kann verschiedene Beeinträchtigungen simulieren, die jeden Menschen
mit zunehmendem Alter treffen (können) – von fortschreitender Sehschwäche über nachlassende
Muskelkraft bis hin zum Gelenkverschleiß. Das Angebot fand bei den Veranstaltungsteilnehmern
großen Anklang – ebenso wie das von Dr.-Ing. Aydin Ünlü (Universität Siegen) vorgestellte Exoskelett.
Es kann bei hoher körperlicher Beanspruchung im Betriebsalltag für eine deutliche Entlastung der
Beschäftigten sorgen.
Arbeitsplatzergonomie steht auch bei den Verantwortlichen von „Work and Move“ in Siegen ganz
oben auf der Agenda. Co-CEO Dr. Jan Gumprecht rückte in seinem Vortrag „Gegen Sitzkrankheiten
hilft kein Händewaschen“ die Bedeutung stetiger Bewegung – auch und gerade während der
Arbeitszeit – in den Mittelpunkt. „Work and Move“ vertreibt ein breites Portfolio an aktiver
Büroeinrichtung, von Schreibtischfahrrädern bis hin zu Laufbandschreibtischen. Dass zu einem
gelungenen Miteinander im Betrieb auch und ganz besonders eine transparente, effiziente
Kommunikation gehört, verdeutlichte Katrin Arens (Soulworker). Sie erläuterte, wie aus ihrer Sicht
eine alltagstaugliche Gesprächsführung zu mehr Verbindlichkeit führt – vor allem im Umgang mit der
Generation Z. Wie man psychische Erkrankungen frühzeitig erkennen und dann entsprechend darauf
reagieren kann, zeigte dagegen Anja Feldmann (Arbeitsmedizinisches Zentrum) auf.
In einer Talkrunde mit Moderator Patrick Kohlberger (IHK Siegen) erklärten Sonja Kurrat (Gustav
Hensel GmbH & Co. KG, Lennestadt), Carsten Hellbach (cartrans GmbH, Freudenberg) und Jürgen
Lennemann (Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH), welche wertvollen
Impulse sie aus der Teilnahme an der Workshop-Serie „Gesundheitsscouts“ mitnehmen konnten. Die
durch den Arbeitskreis Demografie initiierte Qualifizierungsreihe befähigt Mitarbeiter heimischer
Unternehmen und Institutionen, zahlreiche Teilaspekte des BGM zu erlernen und auf dieser Basis
zielführende Maßnahmen im eigenen Unternehmen einzuleiten.
Der Gesundheitstag erlaubte es den Besuchern, in kompakten 3,5 Stunden einen möglichst
ganzheitlichen Blick auf Gesundheitsthemen zu werfen. Der „Markt der Möglichkeiten“ war
durchgehend geöffnet. Die Vorträge fanden teils parallel statt. „So konnten sich die Teilnehmer ganz
flexibel dafür entscheiden, was sie gerade sehen und erfahren möchten“, bemerkt Mitorganisator
Stephan Häger von der IHK Siegen. „Ich freue mich ganz besonders über die vielen positiven
Rückmeldungen im persönlichen Gespräch und den Wunsch, dieses Format zu wiederholen – und auch
über das große Interesse an der Workshop-Reihe der Gesundheitsscouts, die bald wieder starten wird“,
ergänzt Mitorganisatorin Melanie Schreier von der Regionalagentur Siegen-Wittgenstein/ Olpe.

Zum Hintergrund:
Der „Arbeitskreis Demografie“ setzt sich aus der federführenden Regionalagentur der Kreise Siegen-
Wittgenstein und Olpe, der IHK Siegen, dem Arbeitsmedizinischen Zentrum Siegerland e.V., der AOK
Nordwest Regionaldirektion Siegen, dem Deutschen Gewerkschaftsbund Region Südwestfalen, der IG
Metall Siegen, den Arbeitgeberverbänden Siegen-Wittgenstein und Olpe, der Universität Siegen sowie
dem Kreis Siegen-Wittgenstein zusammen. Ziel der regionalen Kooperation ist ein gemeinsames
Service- und Informationsangebot zum Thema Gesundheitsmanagement, insbesondere für die
betriebliche Praxis.
Bildunterschrift: Eingeschränktes, Sehen, Hören und Greifen – mit dem Alterssimulationsanzug
konnten sich die Teilnehmer in die Lage älterer Menschen hineinversetzen und zum Beispiel einander
Texte vorlesen, die dann handschriftlich wiedergegeben werden mussten.