40 weitere „Gesundheitsscouts“ erfolgreich qualifiziert

Durch den demografischen Wandel und das damit einhergehende höhere Durchschnittsalter der Mitarbeiter wird das Thema „Gesund im Betrieb“ für die Unternehmen immer bedeutender. Auch der in Teilen akute Fachkräftemangel befeuert dieses Thema. „Die Arbeitgeber investieren daher verstärkt in die Gesundheit ihrer Beschäftigten. Das lässt sich mit Zahlen belegen“, erläutert Stephan Häger, Leiter des Referates Konjunktur, Arbeitsmarkt und Statistik. Aber auch die Workshopreihe „Gesundheitsscouts – Mehr Gesundheit im Unternehmen“ stößt auf wachsendes Interesse. War der erste Durchgang vor drei Jahren mit knapp 30 Teilnehmern bereits sehr gut besucht, überstieg in diesem Jahr die Anmeldezahl sogar das „Platzangebot“ deutlich. „Das bestärkt uns darin, die Workshopreihe im kommenden Jahr fortzuführen.“
Da vor allem bei kleineren Unternehmen häufig noch Unsicherheit darüber besteht, welche Maßnahmen zielführend sind, hat der „Arbeitskreis Demografie“ die Workshop-Reihe der Gesundheitsscouts initiiert. Achim Otto, Leiter der Regionalagentur der Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe: „Genau hier setzt unsere Workshop-Reihe an. Gesundheitsscouts sind Beschäftigte im Unternehmen, die einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der betrieblichen Gesundheitsförderung leisten können. Sie sensibilisieren und stoßen Veränderungen an. Sie sollen als Wegbereiter der innerbetrieblichen Gesundheitsförderung das Thema Gesundheit in den Fokus des Unternehmens rücken, Veränderungen anstoßen und Maßnahmen erarbeiten.“

In fünf Workshops haben sich 40 Unternehmensvertreter aus unterschiedlichen Branchen wichtige Erkenntnisse rund um das Thema „Betriebliche Gesundheit“ erarbeitet. Neben Impulsvorträgen standen verschiedenste Praxisübungen im Mittelpunkt. So ging Dr. Anne Müller von der Technologieberatungsstelle in Dortmund der Frage auf den Grund, was Beschäftigte gesund hält und welche Rolle die Gesundheitsscouts einnehmen können. Jutta Hering, Inhaberin der Beratungsagentur „Butter bei die Fische“, zeigte auf, wie Veränderungsprozesse anzustoßen und erfolgreich umzusetzen sind.
Der dritte und vierte Workshop standen ganz unter dem Thema „Stress vermeiden und bewältigen“. Schließlich verursachen psychische Erkrankungen 15 % des Krankenstandes und lagen somit auf Platz drei der wichtigsten Erkrankungen im vergangenen Jahr.  Andrea Faller und Nikolaus Zarmutek vom Arbeitsmedizinischen Zentrum Siegerland e.V. sowie André Remmert-Klinken, Coaching-Experte mit dem Fokus auf dem Miteinander von Menschen im Berufsleben, beleuchteten beispielweise, welche  Anzeichen bei einer stressbedingten Erschöpfung zu beobachten sind.

Zum Abschluss zeigte Katrin Arens, Soulworker aus Attendorn, eindrucksvoll auf, welche Unterschiede zwischen den Generationen bestehen und welche Bedürfnisse insbesondere die „Generation Z“ hat.

Auch 2024 wird die Workshop-Reihe „Gesundheitsscouts“ wieder angeboten. Interessierte können sich bei Melanie Schreier unter beschaeftigungsfoerderung@kreissiwi.de gerne informieren.

Zum Hintergrund:
Der „Arbeitskreis Demografie“ setzt sich aus der federführenden Regionalagentur der Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe, der IHK Siegen, dem Arbeitsmedizinischen Zentrum Siegerland e.V., der AOK Nordwest Regionaldirektion Siegen, dem Deutschen Gewerkschaftsbund Region Südwestfalen, den Arbeitgeberverbänden Siegen-Wittgenstein und Olpe, der Universität Siegen sowie dem Kreis Siegen-Wittgenstein zusammen. Ziel der regionalen Kooperation ist ein gemeinsames Service- und Informationsangebot zum Thema Gesundheitsmanagement, insbesondere für die betriebliche Praxis.

Erreichbarkeit der Regionalagentur Siegen-Wittgenstein/ Olpe

Aufgrund des Cyber-Angriffs auf die kommunale IT-Dienstleister Südwestfalen-IT ist die Regionalagentur Siegen-Wittgenstein/ Olpe zurzeit nicht über das Kontaktformular oder über die angegebenen Telefonnummern erreichbar.

Kontakt kann über die E-Mail-Adresse: beschaeftigungsfoerderung@kreissiwi.de  aufgenommen werden.

Die virtuelle Informationsstunde „Regional – Fördermittel für Unternehmen auf den Punkt gebracht!“  am 09.11.2023 in der Zeit von 16:00 bis 17:00 Uhr muss aufgrund der Cyber-Attacke auf den kommunalen IT-Dienstleister Südwestfalen-IT abgesagt werden. Die Informationsveranstaltung wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.06

Den Pflegekoffer immer im Gepäck – Weitere Pflege-Guide Qualifizierungs

„Ich finde, jede Organisation, egal ob Kommune oder Unternehmen, sollte einen Pflege-Guide haben“, sagt Bettina Großhaus-Lutz nach ihrer Qualifizierung. Die 60-Jährige arbeitet seit 16 Jahren bei der Seniorenservicestelle der Gemeinde Neunkirchen. Als Diplom Sozialpädagogin und mit 16 Jahren Erfahrung weiß sie, was in Pflegesituationen wichtig ist. „Durch die Qualifizierung zum Pflege-Guide habe ich allerdings nochmal eine andere Perspektive eingenommen und das war sehr lehrreich,“ erklärt sie. Zusammen mit zwölf anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus unterschiedlichen beruflichen Bereichen hat sie jetzt die Qualifizierung zum Pflege-Guide abgeschlossen. Pflege-Guides sind die ersten Ansprechpartner für ihre Kolleginnen und Kollegen beim Thema „Pflege und Beruf“. Sie vermitteln zwischen den Beschäftigten und dem Arbeitgeber und beraten und unterstützen ihre Kollegen.

„Von der Weiterbildung erfahren habe ich von einer Kollegin, die mir den Artikel über Gudrun Roth aus Hilchenbach und ihren Erfahrungen als Pflege-Guide weitergeleitet hat. Und dann habe ich gedacht: ´Das wäre doch auch was für mich`“, sagt Bettina Groß-Lutz. Sie meldet sich an. Nach einem ersten Online-Termin zum Kennenlernen geht es für zwei Tage nach Olpe in die Räumlichkeiten der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung (kefb). Die kefb führt die Weiterbildung durch; die Regionalagentur der Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe koordiniert das vom Land NRW ins Leben gerufene Programm „Vereinbarkeit von Pflege und Beruf“ in der Region; Teil des Programms ist die Qualifizierung zum Pflege-Guide.

Die Stimmung innerhalb der Gruppe war von Anfang an gut. „Wir hatten viel Freude mit der Gruppe und konnten lebhafte Diskussionen zu verschiedenen Themen führen“, erzählt Claudia Hufnagel, eine der beiden Dozentinnen. Ihre Kollegin Kucia Pelagia ergänzt: „Ich glaube es war für alle ein großer Mehrwert, dass die Gruppe insgesamt so eine offene Atmosphäre hatte. So konnten wir immer wieder über praktische Situationen aus dem Alltag der Teilnehmer sprechen.“