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Den Pflegekoffer immer im Gepäck – Weitere Pflege-Guide Qualifizierungs

26. Juli 2023

„Ich finde, jede Organisation, egal ob Kommune oder Unternehmen, sollte einen Pflege-Guide haben“, sagt Bettina Großhaus-Lutz nach ihrer Qualifizierung. Die 60-Jährige arbeitet seit 16 Jahren bei der Seniorenservicestelle der Gemeinde Neunkirchen. Als Diplom Sozialpädagogin und mit 16 Jahren Erfahrung weiß sie, was in Pflegesituationen wichtig ist. „Durch die Qualifizierung zum Pflege-Guide habe ich allerdings nochmal eine andere Perspektive eingenommen und das war sehr lehrreich,“ erklärt sie. Zusammen mit zwölf anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus unterschiedlichen beruflichen Bereichen hat sie jetzt die Qualifizierung zum Pflege-Guide abgeschlossen. Pflege-Guides sind die ersten Ansprechpartner für ihre Kolleginnen und Kollegen beim Thema „Pflege und Beruf“. Sie vermitteln zwischen den Beschäftigten und dem Arbeitgeber und beraten und unterstützen ihre Kollegen.

„Von der Weiterbildung erfahren habe ich von einer Kollegin, die mir den Artikel über Gudrun Roth aus Hilchenbach und ihren Erfahrungen als Pflege-Guide weitergeleitet hat. Und dann habe ich gedacht: ´Das wäre doch auch was für mich`“, sagt Bettina Groß-Lutz. Sie meldet sich an. Nach einem ersten Online-Termin zum Kennenlernen geht es für zwei Tage nach Olpe in die Räumlichkeiten der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung (kefb). Die kefb führt die Weiterbildung durch; die Regionalagentur der Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe koordiniert das vom Land NRW ins Leben gerufene Programm „Vereinbarkeit von Pflege und Beruf“ in der Region; Teil des Programms ist die Qualifizierung zum Pflege-Guide.

Die Stimmung innerhalb der Gruppe war von Anfang an gut. „Wir hatten viel Freude mit der Gruppe und konnten lebhafte Diskussionen zu verschiedenen Themen führen“, erzählt Claudia Hufnagel, eine der beiden Dozentinnen. Ihre Kollegin Kucia Pelagia ergänzt: „Ich glaube es war für alle ein großer Mehrwert, dass die Gruppe insgesamt so eine offene Atmosphäre hatte. So konnten wir immer wieder über praktische Situationen aus dem Alltag der Teilnehmer sprechen.“

Für manche Teilnehmer ist die Motivation, die Fortbildung zu machen, nicht nur beruflicher Natur. „Ich bin persönlich von dem Thema betroffen, da ich einen Angehörigen neben meinem Beruf pflege“, sagt Ute Grzibiela, die ebenfalls Teil der Gruppe ist. Die 46-Jährige arbeitet bei der Gemeinschaftspraxis Dr. Otto und Dr. Runge in Kirchhundem. „Die Informationen, die ich hier bekommen habe, waren sehr hilfreich. Vorher musste ich mir immer alles selbst zusammensuchen und hier habe ich jetzt alles Relevante gebündelt bekommen. So kann ich das auch einfacher an andere weitergeben“, sagt sie.

Am Ende der Fortbildung gibt es eine Feedbackrunde zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und den beiden Dozentinnen. Besonders gelobt wird vor allem der sogenannte Pflegekoffer – ein Internetportal des Programmes „Vereinbarkeit für Pflege und Beruf“, das wie ein Leitfaden funktioniert. Hier finden die ausgebildeten Pflege-Guides alle Informationen, Anleitungen und Dokumente, um die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu erhöhen und Betroffene zu unterstützen. Zugriff hat nur, wer die Qualifizierung abgeschlossen hat. „Ich finde der Pflege-Koffer ist eine super Sache. Damit und mit dem was ich hier bei der Qualifizierung zum Pflege-Guide gelernt habe, kann ich meine Kolleginnen und Kollegen in Pflegesituationen gezielt unterstützen“, sagt Dr. Birgit Schauerte. Die 57-Jährige arbeitet beim Institut für betriebliche Gesundheitsförderung in Köln und hat sich jetzt ebenfalls als Pflege-Guide zertifizieren lassen.

Drei Tage dauerte die Fortbildung. Danach gehen alle wieder zurück an ihren Arbeitsplatz. Im Gepäck haben sie den Pflegekoffer, einige neue Bekanntschaften und Erfahrungen. Sicherlich wird man in Kontakt bleiben, um sich über verschiedene Themen rund um die Pflege auszutauschen.